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Kap. 10). In der Rede über das Reich Gottes wird die Gottesherrschaft so gezeigt, wie sie durch das Werk Jesu erscheint und gegenwärtig ist (Mt. Kap. 13). Da ihm aber der Gehorsam versagt wird, kann Jesus nur von denen das Bekenntnis zu ihm verlangen, die zu ihm gehören. Diesem Kreis zeigt er die Ordnung, die seine Gemeinde beherrscht, und zwar unter dem Gesichtspunkt der Trennung von der Sünde der Judenschaft. In der Ordnung der Gemeinde geht es also um ein Verhältnis zu Gott, nicht aber um die äußere Regelung ihrer Verhältnisse (Mt.

Schlatter, Einleitung in die B~bel, 5. Aufl. 1933, S. 289. 52 Ulrich Luck vielfach die Schärfe und Spitze der einzelnen Sentenzen erhalten 174. So wird das WOrt Jesu nicht zur allgemeinen Lehre, sondern es behält seine beanspruchende Kraft, die allein auf die gehorsame Tat aus ist. Die Verbundenheit des Matthäusevangeliums mit der Situation der Judenschaft in der Zeit nach dem Tode Jesu bis zur Zerstörung Jerusalems bleibt auch im kerygmatischen Ziel des Evangeliums immer im Blickfeld. Hierher gehört auch der ständige Bezug auf das besondere religiöse Problem der Judenschaft: Israel als das Volk Gottes, das den Tempel, die Verheißungen und das Gesetz hat, zu dem die Propheten geredet haben.

Es gibt für ihn deshalb keinen Stoff, der abgesehen von seiner kerygmatischen Form untersucht werden könnte. Das setzt aber voraus, daß die Evangelien wirklich jeweils eine Einheit darstellen, die stärker ist als alle im Stoff lebendigen immanenten Entwicklungstendenzen. Die Entwicklung und Gestaltung des Stoffes muß vom Kerygma des einzelnen Evangeliums, vom "Glauben" des Evangelisten her sichtbar gemacht werden können. Damit treten für Schlatter das Kerygma und der überlieferungsstoff ganz eng zusammen.

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